Informationssicherheit / IT-Sicherheit

Was ist Informationssicherheit?

Informationssicherheit bezieht sich auf den Schutz von Informationen und Unternehmensdaten vor Bedrohungen wie Hackerangriffen, Datenverlust und Manipulation. Ziel ist es, die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Informationen zu gewährleisten. Dabei kommen technische, organisatorische und physische Maßnahmen zum Einsatz. Datenschutz und IT-Sicherheit sind wesentliche Bestandteile der Informationssicherheit, wobei sich die IT-Sicherheit auf den Schutz technischer Systeme konzentriert. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) definiert Standards, Normen und Richtlinien für die Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen. Diese sollen sicherstellen, dass personen- und unternehmensbezogene Daten vor Sicherheitsrisiken und Schwachstellen geschützt werden. Durch ständige Überwachung und Kontrolle wird verhindert, dass Daten von Unbefugten eingesehen, verändert oder gelöscht werden.

Bedrohungen der Informations- und IT-Sicherheit

Es gibt zahlreiche Bedrohungen, die die Informations- und IT-Sicherheit gefährden. Diese können sowohl technischer als auch menschlicher Natur sein. Zu den wichtigsten Bedrohungen gehören:

  1. Malware (z.B. Viren, Trojaner, Ransomware): Schadsoftware, die IT-Systeme infiziert, um Daten zu stehlen, zu verschlüsseln oder Systeme lahmzulegen.
  2. Phishing: Eine Form von Social Engineering, bei der Angreifer versuchen, über gefälschte E-Mails oder Websites sensible Informationen wie Passwörter oder Kreditkartendaten zu erlangen.
  3. Denial-of-Service (DoS)-Angriffe: Angriffe, bei denen IT-Systeme oder Websites durch Überlastung nicht mehr erreichbar sind.
  4. Insider-Bedrohungen: Mitarbeiter oder Dienstleister, die absichtlich oder versehentlich Daten entwenden oder gefährden. Dies kann durch Fehlverhalten oder mangelhafte Sicherheitskenntnisse passieren.
  5. Man-in-the-Middle-Angriffe (MitM): Angreifer schleusen sich zwischen zwei Kommunikationspartnern ein, um Informationen abzufangen oder zu manipulieren.
  6. Schwachstellen in Software: Sicherheitslücken in Programmen oder Betriebssystemen, die von Angreifern ausgenutzt werden können, um auf Systeme zuzugreifen.
  7. Unbefugter physischer Zugriff: Wenn Personen ohne Berechtigung Zugang zu sensiblen Systemen oder Räumlichkeiten erhalten.
  8. Datenverlust: Daten können durch technische Probleme, wie Hardwareausfälle, oder durch unsachgemäße Handhabung verloren gehen.
  9. Hackerangriffe: Zielgerichtete Angriffe von Kriminellen oder staatlich unterstützten Akteuren, um Netzwerke zu kompromittieren oder Daten zu stehlen.

Warum ist IT-Sicherheit wichtig?

Informationssicherheit ist unerlässlich, um die Datensicherheit und den Datenschutz zu gewährleisten. Unternehmen, Behörden und Privatpersonen müssen ihre sensiblen Informationen vor unberechtigtem Zugriff und Manipulation schützen, um finanzielle, rechtliche und reputationsbezogene Schäden zu vermeiden. Ohne geeignete Sicherheitsmaßnahmen können Informationen leicht in falsche Hände geraten, was schwerwiegende Folgen haben kann. Ein effektives Informationssicherheitsmanagement ist besonders für Unternehmen unverzichtbar, da es den dauerhaften Schutz von Geschäftsgeheimnissen, Kundendaten und geistigem Eigentum sicherstellt.

Beispiele und Maßnahmen für die Informationssicherheit in der Praxis

1. Verschlüsselung von E-Mails in einem Unternehmen

  • IT-Sicherheitsmaßnahme: Ein Unternehmen verwendet eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für den internen und externen E-Mail-Verkehr, um sicherzustellen, dass die Inhalte vertraulich bleiben und nur von autorisierten Empfängern gelesen werden können.
  • Datenschutzbezug: Mitarbeiter versenden personenbezogene Daten von Kunden oder Geschäftspartnern per E-Mail. Durch die Verschlüsselung werden diese Daten vor unbefugtem Zugriff geschützt, was den Anforderungen der DSGVO entspricht.

2. Datensicherheit durch Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) bei Online-Banking

  • IT-Sicherheitsmaßnahme: Online-Banking-Plattformen setzen eine Zwei-Faktor-Authentifizierung ein, bei der sich Kunden nicht nur mit einem Passwort, sondern auch mit einem einmaligen Code, der auf ihr Mobiltelefon gesendet wird, einloggen müssen.
  • Datenschutzbezug: Diese Maßnahme schützt sensible personenbezogene Daten wie Kontoinformationen und Transaktionshistorien vor unbefugtem Zugriff und Missbrauch, was den Anforderungen an den Schutz persönlicher Daten entspricht.

3. Datensicherung (Backup) in einer Arztpraxis

  • IT-Sicherheitsmaßnahme: Eine Arztpraxis führt regelmäßig automatische Backups von Patientendaten auf einem externen, gesicherten Server durch, um sicherzustellen, dass die Daten im Falle eines Hardwareausfalls oder eines Angriffs nicht verloren gehen.
  • Datenschutzbezug: Patientendaten unterliegen einem besonderen Schutz. Durch die Sicherstellung der Datenintegrität und Verfügbarkeit wird verhindert, dass wichtige Informationen verloren gehen oder unerreichbar sind, was für die Einhaltung der Datenschutzgesetze im Gesundheitswesen entscheidend ist.

4. Firewall und Intrusion Detection System (IDS) in einem E-Commerce-Unternehmen

  • IT-Sicherheitsmaßnahme: Ein Online-Shop installiert eine Firewall sowie ein Intrusion Detection System (IDS), um seine Netzwerke und Datenbanken vor Cyberangriffen zu schützen, insbesondere vor unautorisierten Zugriffen auf Kundendaten.
  • Datenschutzbezug: Kunden geben beim Einkauf sensible Daten wie Kreditkarteninformationen und Adressen an. Die IT-Sicherheitsmaßnahmen sorgen dafür, dass diese Informationen geschützt sind und unberechtigte Zugriffe abgewehrt werden, was eine zentrale Anforderung für den Datenschutz in der E-Commerce-Branche ist.

5. Mitarbeiterschulung zum Thema Social Engineering

  • IT-Sicherheitsmaßnahme: Ein Unternehmen schult seine Mitarbeiter regelmäßig über die Gefahren von Phishing-Angriffen und anderen Social-Engineering-Techniken, um sie zu sensibilisieren und auf potenzielle Bedrohungen aufmerksam zu machen.
  • Datenschutzbezug: Durch diese Schulungen wird verhindert, dass Mitarbeiter versehentlich auf betrügerische E-Mails reagieren oder vertrauliche Daten weitergeben, was nicht nur die IT-Sicherheit erhöht, sondern auch den Schutz personenbezogener Daten sicherstellt.

Diese Beispiele zeigen, wie Maßnahmen zur IT-Sicherheit dazu beitragen, die Anforderungen des Datenschutzes zu erfüllen und sensible Daten vor Bedrohungen zu schützen.

Die drei Schutzziele der Informationssicherheit

Die Informationssicherheit basiert auf drei zentralen Schutzzielen:

  1. Vertraulichkeit: Nur autorisierte Personen dürfen auf sensible Informationen zugreifen.
  2. Integrität: Informationen müssen korrekt und unverändert bleiben; sie dürfen nicht unbefugt verändert werden.
  3. Verfügbarkeit: Informationen müssen jederzeit für berechtigte Nutzer zugänglich sein.

Technische und organisatorische Maßnahmen der Informationssicherheit

Informationssicherheit umfasst sowohl technische als auch organisatorische Maßnahmen:

  • Technische Maßnahmen:
    • Verschlüsselung: Daten werden so umgewandelt, dass sie für Unbefugte unlesbar sind.
    • Firewalls: Schützen Netzwerke vor unerwünschtem Datenverkehr.
    • Intrusion Detection and Prevention Systems (IDPS): Erkennen und verhindern Angriffe auf IT-Systeme.
    • Zugriffskontrollen: Stellen sicher, dass nur berechtigte Personen auf bestimmte Daten und Systeme zugreifen können.
  • Organisatorische Maßnahmen:
    • Mitarbeiterschulungen: Sensibilisieren die Belegschaft für potenzielle Sicherheitsrisiken und richtige Verhaltensweisen.
    • Notfallpläne: Definieren die Vorgehensweise bei Sicherheitsvorfällen.
    • Risikobewertungen: Identifizieren und bewerten potenzielle Risiken für die Informationssicherheit.
    • Sicherheitsrichtlinien: Leiten den sicheren Umgang mit Informationen innerhalb des Unternehmens an.

Wichtige ISO-Normen für die Informationssicherheit

Die internationalen Normen der ISO (International Organization for Standardization) bieten einen systematischen Ansatz zur Verwaltung der Informationssicherheit. Zu den wichtigsten Normen gehören:

  • ISO/IEC 27001: Definiert die Anforderungen an ein Informationssicherheits-Managementsystem (ISMS), um die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Informationen sicherzustellen.
  • ISO/IEC 27005: Beschreibt das Risikomanagement der Informationssicherheit, einschließlich der Identifizierung und Bewertung von Risiken.
  • ISO/IEC 27017: Bietet spezielle Sicherheitskontrollen für Cloud-Computing-Dienste.
  • ISO/IEC 27018: Fokus auf den Schutz personenbezogener Daten in Cloud-Umgebungen.
  • ISO/IEC 27799: Spezifische Leitlinien für den Schutz von Patientendaten im Gesundheitswesen.

Diese Standards bieten Organisationen einen international anerkannten Rahmen und fördern die kontinuierliche Verbesserung der Sicherheitsmaßnahmen. Sie helfen, ein strukturiertes und risikobasiertes Management der Informationssicherheit zu gewährleisten.

Informationssicherheitsmanagement (ISMS)

Ein Information Security Management System (ISMS) ist ein zentraler Bestandteil der Informationssicherheit. Es dient dem Risikomanagement und der Umsetzung von Schutzmaßnahmen zur Sicherstellung der Integrität, Vertraulichkeit und Verfügbarkeit von Informationen. Durch klare Verantwortlichkeiten und Prozesse ermöglicht es Unternehmen und Organisationen, Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren.

Wer braucht Informationssicherheit?

Informationssicherheit ist für alle relevant, die mit sensiblen Daten arbeiten, darunter:

  • Unternehmen: Schutz von Geschäftsgeheimnissen, Kundendaten und geistigem Eigentum.
  • Behörden: Schutz von personenbezogenen Daten und staatlichen Informationen.
  • Privatpersonen: Schutz von Bankdaten, Passwörtern und persönlichen Informationen.

Die Einhaltung von Standards wie der ISO/IEC 27001 ist dabei entscheidend, um sich vor potenziellen Bedrohungen zu schützen und ein hohes Maß an Datensicherheit zu gewährleisten.

Informationssicherheit und Datenschutz

IT-Sicherheit und Datenschutz sind eng miteinander verbunden, da beide darauf abzielen, sensible Daten vor unbefugtem Zugriff, Missbrauch und Verlust zu schützen. Der Unterschied liegt jedoch in den spezifischen Schwerpunkten:

  1. IT-Sicherheit: IT-Sicherheit konzentriert sich auf den Schutz von Systemen, Netzwerken und technischen Infrastrukturen vor Bedrohungen. Dabei kommen technische Maßnahmen wie Verschlüsselung, Firewalls und Zugriffskontrollen zum Einsatz, um sicherzustellen, dass die Integrität, Vertraulichkeit und Verfügbarkeit der Daten gewährleistet bleibt.
  2. Datenschutz: Datenschutz bezieht sich speziell auf den Schutz personenbezogener Daten und die Einhaltung rechtlicher Vorschriften, wie der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Ziel ist es, sicherzustellen, dass personenbezogene Daten nur für legitime Zwecke und mit Zustimmung der betroffenen Personen verarbeitet werden.

Verbindung zwischen IT-Sicherheit und Datenschutz

  • Schutz personenbezogener Daten: IT-Sicherheitsmaßnahmen sind entscheidend, um den Datenschutz zu gewährleisten. Ohne technische Sicherheitsvorkehrungen könnten personenbezogene Daten leicht kompromittiert oder gestohlen werden.
  • Einhaltung von Datenschutzgesetzen: Datenschutzvorschriften wie die DSGVO schreiben vor, dass Unternehmen und Organisationen angemessene technische und organisatorische Maßnahmen ergreifen müssen, um personenbezogene Daten zu schützen. Diese Anforderungen können nur durch eine solide IT-Sicherheitsstrategie erfüllt werden.
  • Vermeidung von Datenpannen: Ein Bruch der IT-Sicherheit, wie ein Hackerangriff oder Datenverlust, kann zu Datenschutzverletzungen führen, bei denen sensible personenbezogene Informationen in falsche Hände geraten. IT-Sicherheit hilft, solche Vorfälle zu verhindern.

In der Praxis sind IT-Sicherheit und Datenschutz zwei Seiten derselben Medaille: Die IT-Sicherheit schafft die technische Grundlage, um den Datenschutz zu ermöglichen, während der Datenschutz sicherstellt, dass der Umgang mit personenbezogenen Daten transparent, gesetzeskonform und verantwortungsvoll erfolgt.

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