KI im Bewerbungsprozess: Generation Z und Unternehmen setzen verstärkt auf künstliche Intelligenz

In der modernen Arbeitswelt hat die Generation Z neue technologische Wege beschritten, um sich auf dem Arbeitsmarkt zu behaupten. Insbesondere der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) ist zu einem strategischen Werkzeug geworden. Junge Bewerber nutzen zunehmend KI-Tools, um ihre Bewerbungsunterlagen zu optimieren, sich auf Vorstellungsgespräche vorzubereiten oder maßgeschneiderte Anschreiben zu verfassen. Während KI für diese Generation ein selbstverständlicher Teil des Bewerbungsprozesses ist, setzen auch Unternehmen auf die Technologie, um ihre Rekrutierungsprozesse zu automatisieren und effizienter zu gestalten. Doch die Frage bleibt: Ist KI im Bewerbungsprozess wirklich ein Gewinn für beide Seiten oder birgt sie auch Risiken?

Studie zeigt: 40 % der Recruiter nutzen bereits KI

Die Studie „Candidate Experience: Gen Z & HR“ von JobTeaser zeigt die wachsende Bedeutung von künstlicher Intelligenz im Rekrutierungsprozess. In der Studie gaben 40 % der befragten Personalverantwortlichen an, dass sie KI-Tools im Recruiting einsetzen, um Aufgaben wie die Vorauswahl von Lebensläufen, die Erstellung von E-Mail-Antworten oder die Durchführung von Assessments zu automatisieren. Mehr als die Hälfte (55 %) der Personalverantwortlichen steht dem Einsatz von KI positiv gegenüber, während nur 12 % eine negative Einstellung haben.

KI optimiert Stellenanzeigen und reduziert Bias

Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Erstellung und Optimierung von Stellenanzeigen. Rund 30 % der Unternehmen nutzen KI, um Stellenanzeigen auf der Grundlage von Stellenanforderungen und Datenanalysen zu erstellen. Das Ergebnis sind effizientere Anzeigen, die gezielt qualifizierte Bewerberinnen und Bewerber ansprechen. Darüber hinaus hilft KI, diskriminierende Formulierungen zu erkennen und zu ersetzen, um den Bewerbungsprozess inklusiver zu gestalten. Durch die Analyse der Bewerberinnen und Bewerber in Echtzeit ermöglicht KI eine sofortige Bewertung des Erfolgs von Stellenanzeigen und hilft Unternehmen, Zeit und Kosten zu sparen.

Junge Bewerber nutzen KI für Interviewsimulationen

Bildnachweis: © JobTeaser

Bewerberinnen und Bewerber der Generation Z nutzen KI intensiv, um ihre Chancen im Bewerbungsprozess zu verbessern. Laut der Studie nutzen 72 % der jungen Arbeitssuchenden KI-Tools wie Interviewsby.ai oder Jobinterview.coach, um Bewerbungsgespräche zu simulieren. Diese Programme erstellen maßgeschneiderte Fragen auf der Grundlage der angestrebten Stelle und bieten Trainingspläne, um die Bewerber auf das Gespräch vorzubereiten. Zusätzlich unterstützen sie durch Feedback, das auf mögliche Verbesserungen hinweist. Neben der Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche nutzen junge Bewerber KI auch zur Optimierung ihrer Bewerbungsunterlagen (47 Prozent) oder zur Recherche über Unternehmen (39 Prozent). Damit ist die Technologie zu einem unverzichtbaren Helfer im Bewerbungsprozess geworden. Die folgende Grafik zeigt, wie häufig Recruiter Künstliche Intelligenz (KI) in verschiedenen Bereichen des Einstellungsprozesses einsetzen.

Bildnachweis: © JobTeaser
  • E-Mail-Antworten: KI wird am häufigsten für automatisierte E-Mail-Antworten genutzt (60%).
  • Lebenslauf-Screening: Auch beim Screening von Lebensläufen ist KI mit 49% sehr verbreitet.
  • Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche: KI unterstützt bei der Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche (42%).
  • Kontaktaufnahme: Die Kontaktaufnahme zu Kandidat*innen wird ebenfalls durch KI unterstützt (37%).
  • Erstellung von Aufgaben: Auch bei der Erstellung praktischer Aufgaben für Kandidat*innen findet KI Anwendung (33%).
  • Stellenanzeigen: Die Erstellung von Stellenanzeigen wird zu 30% durch KI unterstützt.
  • Predictive Analytics: KI wird auch für die Vorhersage der Eignung von Kandidat*innen eingesetzt (29%).

Die Abbildung zeigt, dass KI in vielen Bereichen des Personalbeschaffungsprozesses eingesetzt wird und zunehmend an Bedeutung gewinnt. Insbesondere bei Routineaufgaben wie der Beantwortung von E-Mails und dem Screening von Lebensläufen wird KI häufig eingesetzt.

Roborecruiting: Automatisierte Bewerbungsverfahren durch KI

Ein besonders spannendes Feld ist das sogenannte Robo-Recruiting, bei dem der gesamte Bewerbungsprozess durch KI automatisiert wird. Von der Vorauswahl der Bewerber über die Analyse der Lebensläufe bis hin zur Kommunikation über Chatbots übernimmt KI viele repetitive Aufgaben, die bisher manuell erledigt wurden. Das spart Ressourcen und steigert die Effizienz. Doch trotz des technischen Fortschritts stehen viele Bewerber und Bewerberinnen dem Verfahren noch skeptisch gegenüber.

Menschlichkeit bleibt entscheidend

Trotz der vielen Vorteile, die der Einsatz von KI im Bewerbungsprozess bietet, bleibt eine zentrale Frage: Verliert der Prozess durch den verstärkten Einsatz von Technologie an Menschlichkeit? Es besteht die Gefahr, dass Bewerber und Bewerberinnen ihre individuelle Persönlichkeit und ihre Qualifikationen hinter automatisierten Tools verstecken. Daher sollten sowohl Bewerber als auch Unternehmen KI als Unterstützung sehen, aber nicht als Ersatz für die zwischenmenschlichen Aspekte des Bewerbungsprozesses. Ein ausgewogener Einsatz von künstlicher Intelligenz kann den Prozess effizienter gestalten, ohne die wesentliche menschliche Komponente zu verlieren.

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